Das Meristem-Programm stellt Qualität sicher
Unser professionelles Vermehrungsprogramm bildet die Grundlage unserer Kartoffelqualität
Das dänische Meristem-Programm wurde ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass für die professionelle Vermehrung von Pflanzkartoffeln ein völlig krankheitsfreies Material verwendet wird. Darüber hinaus stellt der verfplichtende Ersatz als fortlaufender Prozess sicher, dass nur dieses krakheitsfreie Material verwendet wird.
Kurz gesagt geht es beim Meristem-Programm um die Entwicklung von Meristemknollen aus einigen Wachstumszellen in einem Kartoffelspross, die für die Vermehrung von Pflanzkartoffeln verwendet werden sollen. Im Gegensatz dazu basiert die traditionelle geklonte Vermehrung auf Einzelknollen, bei denen das Risiko von Krankheitspartikeln viel grösser ist als bei der Meristemzüchtung.
Das dänische Meristemprogramm
Im Jahr 1977 gab Dänemark die traditionelle Klonvermehrung (Auswahl gesunder, sortentypischer Einzelknollen zur Vermehrung) auf und begann nach und nach mit der Produktion von Kartoffelknollen mittels Meristemzüchtung. Im Jahr 1986 wurde das Meristem-Programm für den gesamten professionllen Pflanzkartoffelanbau in Dänemark vollständig umgesetzt.
Ein Meristem besteht aus den wenigen äussersten Wachstumszellen eines Kartoffelsprosses, die nur wenige 1/10 Millimeter gross sind. Krankheitspartikel verbreiten sich in Kartoffelknollen und -sprossen, gelangen jedoch nicht zu diesen äussersten Zellen. Das Kartoffelmeristem wird mit einem Skalpell unter dem Mikroskop geschnitten und in Glasreagenzgläsern auf ein Wachstumsmedium gegeben. Hier wächst das Meristem zu einer kleinen Kartoffelpflanze heran - der Meristempflanze.
Die Firma Vitroform in Dänemark übernimmt die Herstellung von Meristemen und die Vermehrung von Meristempflanzen. In dieser Phase werden das Meristem und die Meristempflanzen mehreren Untersuchungen bei SASA in Schottland unterzogen, um sicherzustellen, dass sie völlig frei von Krankheiten und genetisch echt sind.
Die Meristempflanzen werden an Vitroform zurückgeschickt, wo jede einzelne Meristempflanze in 10-12 Meristemstecklinge geschnitten wird. Diese werden erneut in Glasreagenzgläser gegeben, um Meristem-Pflanzen zu züchten, oder sie können direkt in Töpfe in insektensichren Netzhäusern gepflanzt werden, um die ersten Knollen, die Meristem-Knollen, zu produzieren.
Das Zuchtmaterial für unseren Vorstufenzüchter
Die Meristemknollen werden an die Vorstufenzüchter (PB-Züchter) geliefert. Im ersten Jahr werden die Meristemknollen gepflanzt, um Klasse PB1 zu wachsten/zu züchten; PB1 kann zur Klasse PB2 heranwachsen - und so können die Vorstufenzüchter bis zu 4 Generationen/Klassen gleichzeitig heranwachsen. Das ist:
- Meristemknollen zu PB1
- PB1 zu PB2
- PB2 zu PB3
- PB3 zu PB4
Die Zucht dieser verschiedenen Klassen erfolgt gleichzeitig in einem geschlossenen System. PB1 bis PB4 sind die Zuchtklassen, und wenn Knollen aus einer dieser Klassen vom Vorstufenerzeuger an andere Pflanzkartoffelerzeuger verkauft werden, erfolgt dies in einer der Verkaufsklassen PB oder S.
Die Verkaufsklassen PB oder S werden durch den Virengehalt (Virus Y und Blattrollvirus) bei der Winterprüfung bestimmt, wobei der PB 0% Virus aufweist.
Basiszüchter mit eigener Zucht
Das PB-Material wird an Basiserzeuger verkauft, also an Pflanzkartoffelerzeuger, die die Klassen PB der Klasse S, S bis zur Klasse SE, SE bis zur Klasse E und E bis zur Klasse A anbauen. Unsere Basiserzeuger können daher mehrere Klassen gleichzeitig anbauen. Das Saatgut muss PB-Material oder Saatgut aus eigener Züchtung sein.
Basiszüchter ohne eigene Zucht
Diese Gruppe von Erzeugern muss jedes Jahr das Saatgut der Klasse E oder höher kaufen und kann dann die folgende Klasse E oder für die Züchtung der Klasse A anbauen/züchten. Beim Wintertest darf Klasse E nicht mehr Viren als 2% enthalten und Klasse A nicht mehr als 2% mehr Virus als 8%. Wenn mehr als 8% Virus vorhanden sind, wird die Partie als Pflanzkartoffeln zurückgewiesen. Die Herabstufung in eine niedrigere Klasse für den Grundzüchter erfolgt daher bei einer Überschreitung der Virusgrenzen von 2% und 8% Virus beim Wintertest.